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Februar: Weide

Die Weide (Salix-Arten)

Weich und biegsam, anpassungsfähig, unbändige Lebenskraft

Die fliessende Form der Weide zeigt ihre Wesensverwandtschaft mit dem wässerigen Element. Sie liebt feuchte Böden und die Nähe von Gewässern. Dank ihrer enormen Regenerationskraft ist sie eine Pionierpflanze in Fluss-Auen, die regelmässig überschwemmt werden.

Entwurzelte Bäume treiben neue Ruten aus, und abgerissene Zweige wurzeln leicht an, sobald sie ans Ufer geschwemmt werden. 

Die einzelne Weide wird mit 100-120 Jahren nicht sehr alt, gilt jedoch als potenziell «unsterblich» dank ihrer grossen Vitalität und Anpassungsfähigkeit.

Es existieren sehr viele unterschiedliche Weiden-Arten, die oft nur schwer zu unterscheiden sind.  

Die seidigen Weidenkätzchen sind eine wichtige Bienenweide früh im Jahr.

 

Weiden wachsen schnell, ihr Holz ist weich, biegsam und wenig dauerhaft. 

Aus Weidenruten wird Flechtwerk wie Körbe hergestellt, sie fanden aber auch beim Bau von Fachwerkhäusern Verwendung.

 

Die Weide ist dem Wasser, dem Mond und den weiblichen Kräften zugeordnet. Sie gehörte zu den Attributen Demeters, der griechischen Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit.

 

Die Symbolik der Weide ist vielfältig und widersprüchlich:

Einerseits unbändige, sich selbst erneuernde Lebenskraft, andererseits Trauer (Trauerweide) und Tod – sie steht somit für den Kreislauf des Lebens

 

Sie lässt Sehnsucht und Melancholie aufsteigen, vermag jedoch auch, Trauer und gestaute Gefühle zu lösen und zu befreien.

 

Die Weide in der Heilkunde:

Weidenrinde ist seit alters her ein bekanntes Mittel bei rheumatischen und neuralgischen Schmerzen. Sie wirkt fiebersenkend, harn- und schweisstreibend, zusammenziehend und wundheilungsfördernd.

 

Die Entdeckung des Hauptwirkstoffes Salicin führte schliesslich zur Herstellung der synthetischen Acetylsalicylsäure, besser bekannt unter dem Medikamentennamen «Aspirin®». Wie dieses hat jedoch auch die Weidenrinde den Nachteil, dass sie die Magenschleimhaut reizen kann. Deshalb empfehlen sich äusserliche Anwendungen. 

Als Tee oder Tinktur kann sie eingesetzt werden bei Zahnfleischbluten oder Entzündungen im Mundraum, ebenso wie als Fussbad bei Fussschweiss.

 

In der Gemmotherapie (aus Knospen) wirkt die Weide ebenfalls fiebersenkend, schmerzlindernd und entzündungswidrig

 

Als Bachblüte (Willow) führt sie vom Groll gegenüber dem Schicksal oder der Aussenwelt zur Selbstverantwortung.

 

Das Aufsuchen und Verweilen bei einer Weide soll besonders Menschen gut tun, die unausgeglichen sind und gestaute Wut in sich tragen oder verbittert sind. 

 

Musikalische Hommage an die Weide:

Roland Zoss, «Baumlieder- Vol.1 Bäume des Nordens» 

 

Haftungsausschluss

Die Baumporträts wurden mit grösster Sorgfalt recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann ich jedoch keine Gewähr übernehmen. Eine Haftung ist ausgeschlossen.

Bei gesundheitlichen Störungen bitte eine medizinische Fachperson aufsuchen.

 

Die vorgestellten heilkundlichen Anwendungen bieten keinen Ersatz für medizinische Behandlungen.